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Der Innere Nordfjord

Der Nordfjord ist vielen weniger bekannt als zum Beispiel der Sognefjord oder der Geirangerfjord. Dabei bietet er nahezu alles, was der Besucher in Norwegen erwarten darf. Er ist ca. 100 km lang und seine Ufer lieblich aber auch schroff. Kreuzfahrtschiffe kann man hier ebenso bewundern wie die hier oft zu sehenden kleinen Schweinswale. Die Küstenregionen sind bei Anglern sehr beliebt.

Am schönsten und spektakulärsten ist sein inneres Ende, der Innvikfjorden. Er endet in drei kleineren Buchten, die man wegen ihrer Länge kaum als Fjordarme bezeichnen kann. Der innere Nordfjord ist schon etwas Besonderes. Zahlreiche wunderschöne Täler mit traumhaften Seen und Wasserfällen. So viele Gletscherzungen hat kein anderer Fjord zu bieten.

Auch die höchsten, der direkt am Fjord liegenden Berge findet man hier. Hauptort ist Stryn und gleichzeitig Namensgeber der Kommune (heute Nordfjordkommun benannt). Hier gibt es vom Modehaus über diverse Banken bis zum Supermarkt fast alles. Das sich anschließende Stryntal ist besonders durch seinen großen See, den Oppstrynsvatnet, mit seinen lieblichen Ufern und den hohen, bis in den Sommer mit Schnee bedeckten Bergen, bekannt und beliebt geworden.

Wilder Bach im Norden des Strynsvatn

Innerer Nordfjord - wundervolles Norwegen

Schneebedeckter Berg Skala am Inneren Nordfjord

Direkt an der wunderschönen Straße E15, die am Südufer des Sees entlang führt, liegt das Jostedal Glacier National Park Center. Hier wird sehr anschaulich die umliegende Gletscherwelt erklärt. Vorbei an tosenden Wasserfällen erreicht man über die Alte Strynfjell Straße das Sommerskigebiet von Stryn. Hier kann man bis in den Juni/Juli hinein Ski ausleihen und mittels Sessellift in ungeahnte Schneelandschaften seinem Hobby frönen.

Schöner See Strynsvatn am Inneren Nordfjord
Kreuzfahrtschiff am Fjord in Olden

Über mehrere lange Tunnel kann man am Ende des Tales in das Gudbrandsdalen oder hinüber nach Geiranger fahren. Über den Geirangerfjord nach Hellesylt und weiter vorbei am Hornindalsvatn, dem mit 514 m tiefsten See Europas gelangt man zurück nach Stryn. Vom Strynsvatn erreicht man über das Erdalen vorbei an Stromschnellen die gleichnamige  Gletscherzunge Erdalsbreen, die zu unrecht selten besucht wird. Am Nordufer des Sees liegt der kleine Ort Floh. Von hier führt ein Wanderweg durch grandiose Landschaft hinüber nach Hellesylt am Geirangerfjord.

Der das Tal durchfließende Fluss ist der Strynselva, bekannt für seine Lachsvorkommen, die sogar den Norwegischen König hier her zum angeln gelockt haben. In der im Uhrzeigersinn nächsten Bucht des Nordfjordes liegt Loen. Neben dem bekannten Hotel Alexandra und dem Hotel Loenfjord ist die Holzkirche, von der man einen sehr schönen Blick auf den Fjord genießen kann. Vor der Kirche steht ein Steinkreuz mit Loch, das aus der Wikingerzeit stammen soll.

See Oldenvatn um Mitternacht
Gletscherzunge Bodalsbreen dringt in das Tal

Direkt im Ort Loen beginnt der Aufstieg auf den 1.843 m hohen Berg Skala mit seinem kleinen Steinturm und sagenhafter Aussicht auf Fjord und Gletscher. Am Fluss Loelva entlang kommt man in das enge, von hohen Bergen umgebene Loental. Von dessen Felswänden im Frühling unzählige Schmelzwasserfälle herab stürzen. Der das Tal prägende See gehört zu den schönsten Seen dieser Welt. Auch eine Dampferfahrt ist hier möglich. Am Ende des Sees sieht man das mächtige Gletscherplateau des Jostedalbreens, des größten Gletschers auf dem Europäischen Festland. Im hinteren Teil des Tales können zwei vollkommen verschiedene Zungen dieses Gletschers bewundert werden. Man erreicht sie über unbefestigte schmale aber mautpflichtige (sehr gering und auf Vertrauensbasis) Straßen und kurzer und nahezu ebenen Wanderwegen.

Der Parkplatz auf dem Weg zum Bödalsbreen liegt an einem sehenswerten Wasserfall. Hier in Bödalen liegt auch die gleichnamige Seter, eine Ansammlung alter Almhäuser. Über eine Holzbrücke gelangt man in kurzer Zeit an den Fuß der sanft und flach abfließenden hellblauen Gletscherzunge. Der breite Talkessel ist umgeben von hohen Bergen über die der Gletscher thront und dessen Eismassen nach unten zu fallen scheinen. Man sieht hier auch die  höchste Erhebung des Gebietes, die Lodalskopa, deren Felsspitze aus den Eismassen herausragt.

Alte Steinhütten in Bodalseter
Rotes Haus im nebligen Bodalen

Die zweite Gletscherzunge, der Kjenndalsbreen, liegt am Ende des gleichnamigen engen und schroffen Tales mit vielen Wasserfällen. Er fließt sehr steil talwärts. Seine Gletscherspalten sind tiefblau. Deutlich erkennt man den Gletschermund, aus dem das Schmelzwasser zu Tage bricht. Am Seeende kann man in der kleinen Gaststätte Kjenndalsstova rasten. Hier in der Nähe sieht man den schwer zu erreichenden mit 800m dritthöchste Wasserfall der Welt, der Ramnefjellfossen (früher bekannter unter dem Namen Utigardsfossen). Leider wird hier kaum darauf hingewiesen. Übrigens, vier der zehn höchsten Wasserfälle der Welt befinden sich in Norwegen.

Gletscherzunge Briksdalsbreen

In der dritten Bucht liegt der Ort Olden. Hier legen die großen Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt an, um den Reisenden den Briksdalsbreen, die bekannteste Gletscherzunge auf der Nordseite des Jostedalbreen, zu zeigen. Vorbei an den gleichnamigen Seen geht es durch das Oldendalen zum Gletscher. Ein Stopp in Sundebru (Brücke) lohnt sehr. Das Foto, das Sie hier machen, kann viele Postkarten aus den schönsten Teilen der Welt in den Schatten stellen. Im Vordergrund ein wenig Pflanzen, mittig der See und im Hintergrund den Plateaugletscher mit seiner Gletscherzunge, dem Melkevoll. Vom Parkplatz, der hier befestigt und ausreichend groß ist, kann man nach Einkehr in das Restaurant und Stöbern im Andenkenshop per Mobil oder zu Fuß zum Briksdalgletscher gelangen.

Brücke über Wasserfall unterhalb des Briksdalsbreen
Die Gletscherzunge Briksdalsbreen
Früher nutzte man Pferdefuhrwerke anstelle der weniger romantischen Elektroautos von heute. Über eine Brücke mit sehenswertem Wasserfall und leicht ansteigenden Serpentinen gelangt man zu Ende der möglichen Fahrstrecke der Elektroautos. Von dort geht es teilweise leicht beschwerlich zu Fuß weiter. Ein steiler Pfad führt hier auch direkt auf den Gletscher. Die wunderschöne Gletschzunge endet in einem kleinen See. Das muss aber nicht sein. In den 90iger Jahren ist der Gletscher gewachsen und hat den See zugedeckt. Auch ein Rückzug vom See ist hier nicht ausgeschlossen. Immer jedoch glänzt er mit seinen blauen Farben. Ein Muss ist sicher eine geführte Wanderung hinauf in das ewige Eis des Gletschers. Rings herum schauen die Eismassen bedrohlich über die Felswände hinweg. Wasserfälle stürzen aus großer Höhe in Tal. Kein Wunder also, warum diese Gletscherzunge der Touristengletscher der Nordfjord-Region ist.

Alle drei Orte und ihre Täler bieten schöne Hotels, komfortable Ferienhütten und wunderschön gelegene und gut ausgestattete Campingplätze. Der innere Nordfjord ist gleichzeitig eine Art Straßenkreuz. Von hier kommen Sie in alle Himmelsrichtungen ohne immer die gleichen Straßen zu benutzen. Auch für Rundfahrten ist die Gegend hervorragend geeignet.