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Manafossen, der gewaltige Wasserfall

Urlaub in Südnorwegen. Ein sehr schönes Ziel für einen Ausflug ist der Manafossen, einer der beeindruckendsten und höchsten Wasserfälle des Landes. Man findet ihn östlich von Stavanger und südlich vom Lysefjord am Ende des Frafjord. Der Frafjord gibt bereits einen Eindruck vom nördlich gelegenen, so genannten Fjord-Norwegen. Steile Wände steigen hier am Ende des endenden Meeresarmes auf. 

Unser Ziel ist hier aber noch nicht erreicht, es geht weiter Richtung Landesinnere.  Mit dem Auto erreicht man diese Gegend nur über den Tunnel vom Rv45 über Gilja. Der Giljastølveien, welcher kurz vor dem Tunnel rechts über die Berge führt, ist eine Sackgasse. Von oben haben Sie einen herrlichen Blick auf den Fjord, mit dem Auto oder Motorrad kommen Sie hier aber nicht durch. 

Der Parkplatz unterhalb vom Manafossen
felsiger und steiler Aufstieg zum Wasserfall Manafossen

Die Camper und Hüttenbesitzer möchten die Ruhe genießen, und sind insbesondere auf die motorisierten Zweiradfahrer, wenn diese denn von extremen Geschwindigkeitsrausch erfasst sind, gar nicht gut zu sprechen. Also geht es durch den Tunnel und dann immer der „Hauptstraße“ FV 281 entlang. Ab dem Tunnel sind es etwa 8 Kilometer bis zum Parkplatz am Wasserfall.

Das Bezahlen der Parkgebühr erweist sich als etwas umständlich. Entweder bezahlt man per SMS, allerdings erst irgendwo oben, da unten kein Empfang ist, oder per Geld in einer Tüte. Die Beschreibung des Bezahlvorgangs ist nur auf Norwegisch verfügbar. Aber die Leute sind freundlich und helfen den Touristen gern. Wenn sich hier etwas beim Ablauf ändert, schreiben Sie uns gern.

Wasserfall Manafossen stürzt am Felsen in das Tal
90 Meter freier Fall, Wasserfall Manafossen

Der Aufstieg um Wasserfall ist nicht lang, aber heftig steil. Bereits der erste Abschnitt stellt für kurzatmige Leute eine echte Herausforderung dar. Dennoch kommt man mit ein paar Pausen ganz gut hinauf, auch Drei- und Vierjährige kraxeln munter über die Felsenstufen nach oben.

Der nun anstehende Teil führt über teils glattgeschliffene Felsen. An Ketten können sich die Leute nach oben ziehen. Auch bergab ist festhalten angesagt, besonders bei Nässe. Dann kann es schnell sehr rutschig werden. Aber Vorsicht hin und Ratschlag her, die Norweger gingen hier teils barfuß bergab, ihr Nachwuchs rutschte auf dem Hosenboden abwärts.

tosendes Wasser des Manafossen

Dann ist das Ziel erreicht, der beeindruckende Manafossen. Absicherungen an der Kante zum Abgrund sucht man vergeblich. Und es geht hier über 100 Meter hinab. Allein hierher zu gelangen, lohnt die Wanderung, man kann auch zur gegenüberliegenden Seite gelangen und oberen Abschnitt des Wasserfalls erobern.

Manafossen, steiniger Weg nach oben
Ketten sichern steile Wegabschnitte am Wasserfall

Zur Kopfzone des Manafossen

Die Wanderung bis zur Traumaussicht auf den Manafossen bringt so manchen ungeübten Wanderer an die persönlichen Grenzen. Das liegt nicht an der Streckenlänge, sondern vorrangig am steilen Gelände. Oben macht man Fotos und erfreut sich der Landschaft, bis man merkt, dass ein paar Leute noch weiter laufen. Tatsächlich finden sich ein paar Meter weiter noch mehrere halsbrecherische Gelegenheiten, den Wasserfall zu fotografieren. Der Wanderweg führt allerdings noch weiter um den Talkessel herum.

Holzbrücke auf dem Wanderweg am Manafossen
Manafossen, Kette sichert vor Absturz

Folglich stellt sich die Frage, ob man zum Auto zurückkehrt oder das Abenteuer ein wenig ausweitet. Für uns keine Frage, zumal wir unbedingt sehen wollen, wo so viel Wasser eigentlich herkommt. Also frisch ans Werk. Zunächst geht es auch recht flach durch die schroffe, südnorwegische Bergwelt. Das zarte Grün der Birken im Frühsommer bildet einen freundlichen Kontrast.

Schnell wird es wilder und wo in Norwegen Eisen in den Felsen getrieben und Ketten montiert werden, wird es auch steil und wie hier bei Nässe gefährlich rutschig. Ein paar Kinder kletterten wie Äffchen an den Ketten, wir haben diese Methode nicht ausprobiert.

Das Tal oben am Manafossen
Bergwelt oben am Manafossen

Nur an einer Stelle führt eine hölzerne Brücke über das unbegehbare Geröll. Danach verliert sich der Wanderweg allmählich in der nordischen Natur. Es geht weiter, es wird eng. Rechts der Felsen mit der Kette zur Sicherung, links der Abgrund zum Talkessel des Manafossen.

Bitte verstehen Sie uns nicht falsch: Für Profis ist der Weg ein eher leichtes Spiel, für alle anderen Leute schon ein echtes Abenteuer.

Nach einer Weile ist ein Plateau erreicht, von dem sich ein schöner Blick in das Hochtal und auf den Fluss Mån öffnet. Man läuft bis hierher von der ersten Aussicht auf den Wasserfall kein halbe Stunde. Allerdings ist hier von einem Wanderweg nichts mehr zu sehen und der rutschige Abstieg zum Kopf des Manafossen steht uns noch bevor.

Fluss Man kurz vor dem Manafossen
Manafossen, der Beginn des Wasserfall

Der Fluss Man stürzt den Felsen herab um unten im Tal in den Frafjord zu münden. Der Abstieg hier herab ist schwierig, da das Gelände unzugänglich ist. Mit etwas Geduld findet sich aber ein Weg hinab zum Wasser. Die Stille und Glätte des Wassers hier oben ist die Ruhe vor dem Sturm. Wer genau hinsieht, erkennt die enorme Fließgeschwindigkeit. Wenige Meter weiter stürzt der Fluss zunächst über einige Treppen und dann frei in den Talkessel.